Goa - die Partyküste Indiens
Feni, Flea Markets und Fischcurry
Ein Geheimtipp ist Goa schon lange nicht mehr. Dennoch: Die Küstenregion hat zahlreiche Strände, ein Nachtleben und eine vielseitige Küche zu bieten, die in Indien ihresgleichen suchen.
Aus der Ferne glitzert es hoch oben auf einem Hügel im Norden Goas wie ein Märchenschloss. In diesem Anwesen, von dem aus Laserstrahlen die tropischen Nächte erhellen, wohnen die Brüder Daniel und Rahul Shah. Vor sieben Jahren haben sie ihr "Häuschen" in Arpora zu einem Club umfunktioniert, in dem inzwischen täglich Menschen aus verschiedenen Ländern dem Feiern frönen - ohne Sperrstunde. Bei der Pussycatparty, der Ladies- oder Hip-Hop-Night plaudert die Menge, tanzt und trinkt. Unlimited Drinks sind im Eintrittspreis inbegriffen. Manche Gäste schälen sich aus den Klamotten und steigen in den Swimmingpool, um die erhitzten Gemüter abzukühlen. Willkommen im Club Cubana.
"Die Idee dazu entstand aus Langeweile", erzählt Clubbesitzer Daniel in nahezu perfektem Deutsch. Er und sein Bruder Rahul, die den Partybetrieb gemeinsam führen, wuchsen bei ihrem indischen Vater, einem angesehenen Geschäftsmann, in Bombay auf. Dort besuchten sie die deutsche Schule. Ihre Mutter lebt inzwischen wieder in deren süddeutscher Heimat.
Nach der Schulzeit half Daniel zunächst bei seinem Vater im Betrieb mit, bei der Herstellung von Uhren und Modeschmuck. Vor elf Jahren hat der heute 41-Jährige gemeinsam mit seinem Bruder dann selbst eine Modeschmuckfabrik in Nordgoa gegründet. "Die Industrie war es aber nicht für uns", sagt Daniel knapp. Er war damals gerade in Bombay, rief seinen drei Jahre jüngeren Bruder Rahul in Goa an und fragte: "Sollen wir das Haus zum Club machen?" Als Antwort kam ein schlichtes "Okay". Gesagt, getan, es wurde angebaut, und im Jahr 2000 fiel der Startschuss für die erste öffentliche Party. "Die Zeiten, in denen wir feiern konnten, wann wir wollten, sind vorbei. Jetzt heißt es die ganze Saison über lange wach bleiben, von Oktober bis Anfang Mai."
Knapp 2000 Leute passen in den Club, der neben einer Indoor-Tanzfläche einen großen, verwinkelten Outdoor-Bereich bietet: mehrere Ebenen, drei Bars, Lounges, ein kleiner Swimmingpool, in dem Baden erlaubt ist - und nicht zuletzt der gigantische Ausblick den Berghang hinunter. Über der Tanzfläche schlafen die Brüder, sobald der letzte Gast den Hügel hinuntergegangen ist, "solange bis uns die Affen wecken".